Über Uns

Wenn wir uns in unserer Menschlichkeit und unserer Verbundenheit mit allem Lebendigen wiederentdecken, spüren wir, dass der Versuch, sich hinter Rollen zu verstecken, an Sinn verliert.

Wir wollen uns gerne bewusst wahrnehmen und spüren, wir wünschen uns echte, authentische Begegnung mit uns selbst und anderen Menschen. Wir dürfen uns verletzlich zeigen und uns darin und dafür lieben lernen.

Anderen Menschen gegenüber diese Verletzlichkeit zu zeigen, bringt uns in ein authentisches Miteinander, in dem jede*r so anerkennt und wertgeschätzt wird wie er*sie ist.

Zu Authentizität gehört es, sich selbst ernst zu nehmen und soweit es möglich und sinnvoll ist, mitzuteilen im Vertrauen in sich und andere Menschen, dass hierdurch echte und wahrhaftige Begegnungen und Dialoge möglich werden.

Die Bedeutung von Verantwortung in sozialen Beziehungen kann kaum überschätzt werden. Jeder Mensch trägt die Verantwortung für sich selbst. Die Erwachsenen tragen die Verantwortung für die Atmosphäre, für die Beziehungsqualität auch zu den Kindern, für ihr Fühlen, Denken, Sprechen und Handeln.

In Abkehr von Vorstellungen von Schuld, geht es hier um das Bewusstsein, dass unser Handeln für andere Folgen hat und dass es auch Folgen hat, Dinge nicht auszusprechen, Grenzen nicht zu setzen, nicht „nein“ zu anderen sagen zu können.

Wir sind aktiv in dem Glauben und Wissen, dass persönliches Wachstum und Lernen Sinn des Lebens ist und dass wir einander bereichern, wenn jeder Mensch in Eigenverantwortung steht, da dann Möglichkeiten des Schuldigmachens oder Schamgefühle Stück für Stück abgebaut werden können.

Dass allen Menschen die gleiche Würde zukommt, steht im Grundgesetz. Zugleich haben wir gelernt und uns angewöhnt, das wir in vielen Situationen – ohne dass es uns bewusst ist – dass Erwachsene Kindern oft nicht die gleiche Würde zugestehen.

Es geht hier um Arten und Weisen des Sprechens mit Kindern, des Denkens über sie und vieles mehr. Ein guter Sensor ist immer, sich zu fragen:

Würde ich auch mit meinem Partner so umgehen, ihm das zumuten, so mit ihm sprechen? Wenn nein, dann handelt es sich hierbei um ein Verhalten, das Kindern nicht die gleiche Würde zusteht wie Erwachsenen. Wir erarbeiten in uns aktiv, wie wir mit Kindern und uns selbst liebevoll umgehen können, um die liebevollen Gefühle, die in uns sind, auch in liebevolles Verhalten zu übersetzen.

Die Achtung vor den Gefühlen unserer Kinder und ihren Wahlen, diese auszudrücken, sind grundlegend für unsere Arbeit. Nur auf diese Weise fühlen Kinder sich gesehen, gehört und verstanden und können gesund und resilient aufwachsen.

Weiterhin ist unser Denken, Fühlen und Handeln durch ein Menschenbild geprägt, das Kinder von Geburt an als sozial kompetent begreift. Wir sind uns der alltäglichen unzähligen Kooperationsleistungen der Kinder bewusst und bestärken Kinder darin, ihre persönlichen Grenzen, ihre persönlichen Bedürfnisse und damit ihre Integrität zu vertreten und zu wahren.

Uns ist sehr daran gelegen, dass die Kinder, die in unserer Obhut sind und im Rahmen des Vereins von unseren Angeboten Gebrauch machen, in den Genuss kommen, als ganzheitlich in ihrem So-Sein im Hier und Jetzt gesehen, anerkannt und bestärkt zu werden.

Unsere Elternarbeit richtet sich unter anderem darauf, Eltern achtsam, liebevoll, bestärkend, wertschätzend und ressourcenorientiert zu begleiten, um Eltern in ihrer ganz eigenen Kraft zu bestärken, damit sie sich selbst, ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen ebenso zu achten lernen wie jene ihrer Kinder.

Dazu gehört es für uns auch, die ureigene Widerstandsfähigkeit und Resilienz der Kinder zu stärken, ihr „Nein“ zu achten und sie so zu lieben wie sie in ihrem So-Sein sind. Liebe lässt frei und möchte den anderen nicht verändern, sondern nimmt ihn*sie, wie er*sie ist, absichtslos, zielfrei.

Der Wert der Integrität erkennt an, dass alle Menschen unterschiedlich sind. Jeder Mensch, und auch jedes Kind, hat andere persönliche Grenzen, die nicht überschritten werden sollten oder mit deren Überschreitung ein achtsamer Umgang gefunden werden sollte, um sein Wohlbefinden und seine Integrität nicht zu schädigen.

Die Integrität bezeichnet die Eigenheit eines jeden Menschen und damit seine unverwechselbare Ich-Identität. Die Erfüllung der zentralen Bedürfnisse und die Achtung vor den persönlichen Grenzen zu berücksichtigen, stellen bedeutsame Anker unserer Arbeit mit Kindern dar.

Als Erwachsene wurde in unserer Kindheit aufgrund kultureller Gegebenheiten zumeist kaum Wert auf die Achtung unserer Integrität gelegt und diese häufig verletzt. Diese alten Verletzungen aus unserer Kindheit spielen nicht selten eine Rolle, wenn wir mit unseren Kindern interagieren.

Solcherlei Themen fließen in unsere Elternarbeit in Elternkursen oder an Elternabenden häufig mit ein, da sie in unserem Wertekosmos und für unsere wertschätzende Haltung allen Menschen gegenüber sehr bedeutsam sind.